Nachhaltige Begegnungen
Die Veranstaltungsreihe Nachhaltige Begegnungen soll Menschen eine Plattform geben, die etwas sagen möchten, die konfrontieren möchten und die neue Perspektiven oder auch Wege aufzeigen wollen. Menschen, die an die Zukunft denken. Menschen, die sich Veränderung wünschen.
Nachhaltig dabei in zweierlei Hinsicht
Zum einen geht es in der Tat um das Zukunftsthema Nachhaltigkeit, also die Frage, wie wir – global, aber auch lokal betrachtet – in Zukunft unser Leben, unsere Gesellschaft und unser Miteinander gestalten, damit es für unseren Planeten tragfähig bleibt und auch zukünftige Generationen noch die Vielfalt, die Schönheit und die Reichhaltigkeit unserer Umwelt in Frieden und Freiheit genießen können. Da mag sich der eine oder andere vielleicht fragen, ob wir denn aktuell nicht bereits nachhaltig leben? Wird nicht schon genug Umweltschutz betrieben?
Und wenn es tatsächlich stimmen sollte, dass wir so, wie wir es heute gewohnt sind, in Zukunft nicht weiterleben können, dann stellen sich schon fast von allein die drei Fragen: Warum ist es eigentlich so schwierig bis gar unmöglich, unsere aktuelle Lebensweise in Harmonie mit der Umwelt und anderen Menschen zu bringen? Und: Wie wollen oder könnten wir denn in Zukunft leben? Und letztlich auch: Was droht uns eigentlich, wenn wir einfach so weiterleben und nichts Grundlegendes ändern? Fragen, die sich vor allem auch junge Menschen und Eltern stellen sollten: Was für eine Welt wollen wir unseren Nachfahren hinterlassen?
Jedoch sollen die Nachhaltigen Begegnungen auch eine Plattform für all jene bieten, die einen Tag gestalten wollen, der bei den Besuchern nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Vielleicht, weil er eine neue Perspektive auf ein bisher alternativlos wahrgenommenes Thema eröffnet. Oder, weil das Publikum mit einem völlig neuen Thema konfrontiert wurde, mit dem es bisher noch nicht in Berührung gekommen ist. Oder aber einfach, weil es der geladene Gast geschafft hat, Interesse oder gar Begeisterung für etwas zu wecken, das bis dahin im Leben des Zuhörers nur ein Schattendasein gefristet hat… Den Möglichkeiten an Themen und Facetten sind hier keine Grenzen gesetzt!
Die Gemeinde Schlöben beabsichtigt, sich in Zukunft auch weiter dem Thema Nachhaltigkeit zu widmen. Mit dem Erhalt der Kindertagesstätte und der Grundschule in der Gemeinde sowie der Versorgung großer Teile mit Bioenergie und der Anbindung an schnelles Internet, dem kulturellen Ort zur Begegnung namens Familienzentrum und der Planung eines Betreuten Wohnens sind bereits vergleichsweise viele Schritte getan worden. Jedoch sind noch eine ganze Reihe an Themenfeldern offen, die zu einer kompletten Daseinsvorsorge im ländlichen Raum gehören. In Anlehnung an diese Bestrebungen soll die Reihe auch gedankliche Grundlagen und ein aufgeklärtes Bewusstsein bei den Menschen der Gemeinde und der Region schaffen. Darüber hinaus auch einen Anlass und den nötigen Raum für Diskussionen um die Dinge und Sachverhalte, die uns im Grunde alle – vor allem jedoch unsere Kinder und Enkel – betreffen werden.
Nachhaltige Begegnungen der Saison 2016/2017:
Mit der Verabschiedung der globalen Nachhaltigkeitsziele durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen existiert ein neuer Referenzrahmen zur Gestaltung einer umweltfreundlichen, sozial gerechten, ökonomisch erfolgreichen und kulturell vielfältigen Gesellschaft. Zugleich sind mit der 2030-Agenda erstmals alle Nationalstaaten und alle gesellschaftlichen Akteure aufgefordert, an der Zielerreichung mitzuwirken.
Doch wie kann diese Mitwirkung an der globalen Agenda auf allen Ebenen bis hinein in den kleinsten Ort gelingen?
Die wirtschaftlichen Aktivitäten auf unserem Planeten überschreiten nicht nur mengenmäßige „Grenzen des Wachstums“, sondern zerstören vor allem Selbstregulierungsprozesse vieler geologischer, klimatischer und ökologischer Netzwerke. Ein neues Konzept versucht, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über diese komplexen und nichtlinear ablaufenden Prozesse zusammenzuführen: Das Konzept der „Planetaren Grenzen“. Leider ist es noch längst nicht so bekannt wie die „Grenzen des Wachstums“, obwohl es mindestens ebenso brisant und grundlegend für eine Einschätzung der Sachlage ist. Der Vortrag von der Physikerin und Philosophin A. Schlemm aus Milda wird dieses Konzept, das unsere Kämpfe um eine lebenswerte Welt in den nächsten Jahrzehnten begleiten wird, vorstellen.
Es ist ein fataler Fehler, zu glauben, diese Gesellschaft müsse z.B. nur die Energiequelle wechseln, und schon wäre alles wieder im grünen Bereich. Wenn man beispielsweise immer mehr Landschaft verbraucht, um dort SINGLE-Öko-Häuser zu verwirklichen, wenn in diesen Tag und Nacht diverse elektronische High-Tech-Geräte laufen, ist das kein wirklich neuer Umgang mit der Umwelt. Moderne Industriegesellschaften leben generell auf zu großem Fuß. Dieses Wohlstandsmodell ist nicht reformierbar. Es kann nur stillgelegt und ersetzt werden. Weniger ist mehr und Befreiung vom Überfluss die einzige Chance, die der Mensch hat, will er nicht selbstverschuldet aussterben.
Niko Paech ist seit 2010 Gastprofessor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung.
Menschen gestalten Landschaft. Wir reden von Kulturlandschaft. Streuobst ist ein Inbegriff dieses Schaffens. Wie steht es heute um das viel beschriebene Streuobst? Wie kann es gelingen, dieses Gut besser für uns nutzbar zu machen? Wie können wir die noch vorhandene Streuobstvielfalt für die Nachwelt erhalten? Welche aktuellen Entwicklungen gibt es dazu in Ostthüringen?
In dreimal ca. 30 aufgezeichneten Minuten malen drei Wissenschaftler ihr Bild von der Zukunft. Zum einen, wie sich diese aus ihrer Sicht und nach heutigem Trend abzuzeichnen scheint, zum anderen aber auch, wie sie vielleicht ebenfalls möglich wäre und wie sie sich diese wünschen würden. Ein jeder schaut dabei aus der Perspektive seiner eigenen Profession, so dass es spannend ist, welche Unterschiede, aber auch welche Gemeinsamkeiten es in ihren Prognosen gibt.
Wie kommt eigentlich eine junge Frau auf die Idee, sich für ehemalige Kindersoldaten am anderen Ende der Welt zu engagieren? Sandra Steiner berichtet von ihrer ehrenamtlichen Arbeit und von ihrem Weg, der sie zu dieser spannenden Aufgabe führte. Dabei beschreibt sie zum einen, welche Erkenntnisse und welches Weltbild sie heute antreiben, und zum anderen, wie sie sich in Afrika, aber auch hier in Deutschland, für Frieden stark macht und Grundlagen für ein menschlicheres Miteinander legen möchte.
Wir nehmen es alle nahezu jeden Tag in die Hand. Auch solche Floskeln wie „Geld regiert die Welt!“ kommen uns sehr leicht über die Lippen. Aber was ist denn Geld eigentlich? So richtig darüber nachgedacht haben wohl erst die Wenigsten. Wie entsteht Geld eigentlich? Wie bewegt es sich zwischen den Menschen und in der Welt? Und welche Wirkungen gehen letztlich vom Geld aus? Überraschende Fragen mit noch überraschenderen Antworten.
Immer mehr Menschen plädieren für einen dringend nötigen Wandel unseres derzeitigen, auf Geld basierenden Wirtschaftssystems, welches als Teil des gesamten sozio-ökonomischen Spektrums heute unsere gesamte Weltgesellschaft dominiert. Unbegrenztes Wachstum auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen ist jedoch alles andere als nachhaltig, es ist planetarischer Selbstmord. Ein fundamentaler Wertewandel ist notwendig. Und dieser geht mit dem Verständnis der Menschheit über ihre Beziehung mit der Natur einher.
„Wie wollen wir zukünftig leben“ lautet also die Frage?
Es wird Zeit, dass wir uns weit über kulturellen Relativismus und traditionelle Ideologien hinaus auf die essentiellen, empirischen Attribute der menschlichen und sozialen Überlebensgrundlagen konzentrieren. Wie in dem Film „Zeitgeist: Moving Forward“ beschrieben, leitet sich hieraus ein neues, nachhaltiges Paradigma der sozialen Organisation ab: Die „Ressourcenbasierte Wirtschaft“. Um dieses Wirtschaftsmodell in die Öffentlichkeit zu tragen, existieren bereits mehrere 100 Projektgruppen verteilt in ca. 70 Ländern der Erde. Die Bewegung nennt sich „The Zeitgeist Movement“. Ihre Sympathisanten und Unterstützer setzen sich weltweit völlig dezentral und unabhängig voneinander für einen notwendigen Wandel unserer Werte ein. Die Bewegung beschreibt sich selbst als eine Bildungsbewegung.
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